Laudatio zum Förderpreis des VDKF 2011
Das Kuratorium der Stiftung des VDKF zur Förderung des Kokereiwesens in Technik und Wissenschaft sowie der Vorstand des VDKF e.V. zu Essen haben jeweils einstimmig entschieden, den Förderpreis des VDKF für das Jahr 2011 an
Herrn Dr.-Ing. Ronald Kim zu verleihen.
Herr Dr. Kim wurde am 17.08.1964 in Berlin geboren, wo er seine Schulausbildung mit dem Abitur am Immanuel Kant Gymnasium am 08.08.1983 abschloss. Nach Ableistung des Wehrdienstes studierte er ab 1985 den Studiengang Industrieofentechnik an der TU Bergakademie Freiberg, den er im Jahre 1990 mit seinem Diplom abschloss. In der Folgezeit arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wärmetechnik bevor es ihn im Januar 1992 ins Ruhrgebiet zog.
Bei Krupp Koppers in Essen übernahm er im Bereich des Kokereianlagenbaus die Rolle eines Verfahrensingenieurs und hat sich seit dem sehr intensiv mit allen Aufgaben, Fragen und Problemen beschäftigt, die im Zusammenhang mit Auslegung von Koksproduktionsanlagen stehen. Der persönliche Bezug zur Praxis – sprich zu den Realitäten auf den Anlagen - haben dabei immer eine große Rolle gespielt; so auch im aktuellen Fall, über den er morgen im Rahmen dieser Veranstaltung berichten wird und für die er heute geehrt wird.
Herr Dr. Ing. Ronald Kim hat mit seinen Arbeiten zur Entwicklung eines Prozessmodells zur Kokserzeugung mit direkter Beheizung einen wesentlichen Beitrag geleistet, der insbesondere für die Beschreibung der strömungs- und wärmetechnischen Vorgänge im Heat- bzw Non-Recovery Verkokungsverfahren genutzt werden kann.
Als Ergebnis steht ein komplexes Modell zur Verfügung. Mit ihm können bei unterschiedlichsten Kohleparametern für den Schütt- und Kompaktierbetrieb dieser Anlagen sichere Voraussagen getroffen werden im Hinblick auf mehrdimensionale Wärmeverteilungen sowohl im Besatz als auch in den wärme übertragenden Bereichen außerhalb des Besatzes. Da diese Ergebnisse auch auf der Zeitachse des Verkokungsprozesses zur Verfügung stehen, können erstmals zuverlässige Vorausberechnungen der Garungszeiten für dieses Verkokungssystem erstellt werden.
Darüber hinaus wurden etliche konstruktive Optimierungen vorgenommen zur Verbesserung strömungstechnischer Bedingungen, die zu einer Vergleichmäßigung der Wärmeverteilungen im Gesamtsystem geführt haben. Mit Messungen im großtechnischen Maßstab konnte er seine Modellbetrachtungen bestätigen.
Herr Dr. Kim hat in äußerst kooperativer Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie, Verfahrenstechnik und Brennstofftechnik an der Technischen Universität Clausthal dieses Modell erstellt und dabei über einen langen Zeitraum seine persönlichen und privaten Interessen zurück gestellt.
Dass er damit den Grad eines Doktors der Ingenieurwissenschaften erlangt hat, ist eine mehr als angemessene Belohnung für seine Bemühungen. Wir danken ihm dafür, und wir sind davon überzeugt, dass er damit einen wichtigen Meilenstein in die Entwicklungsgeschichte der Kokereitechnik gesetzt hat – ein guter Grund, dass er heute mit dem Förderpreis des Vereins Deutscher Kokereifachleute geehrt wird.
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